Kalte Hallen: Neckarsulmer Tischtennisspieler beschweren sich

Heilbronner Stimme_21.11.2022

Neckarsulmer Drittliga-Männer trotzen den widrigen Bedingungen und schlagen Bietigheim. Neckarsulmer Frauen verlieren Spitzenspiel gegen Süßen mit 1:6. Der letzte Heimspieltag im Ausweichspielort Amorbach für die Tischtennis-Drittligateams kam nur wenig erwärmend daher. Das lag allerdings nicht an den Akteuren der beiden Drittligateams der Sport-Union Neckarsulm, sondern eher an den Spielbedingungen.

Männer Sport-Union Neckarsulm – Bietigheim-Bissingen 6:2

Die Bewegungen ähnelten einander. Bietigheims Pekka Pelz pustete immer wieder in die kalten Finger, Neckarsulms Julian Mohr rieb die Innenflächen seiner Hände immer wieder aneinander. Kalte Finger helfen nicht beim schnellsten Rückschlagsport der Welt. Und klamme Hände waren ein kollektives Problem am Sonntagnachmittag in der Amorbacher Halle. Eine Stunde vor Spielbeginn zeigte das Thermometer 13 Grad an, während der Drittliga-Begegnung waren es dann 15 Grad.

Das ist von den Regeln gerade noch gedeckt, trotzdem aber eine Zumutung findet Neckarsulms Trainer und Sportlicher Leiter Alexander Mohr: „Die Fürsorgepflicht für Sportler geht in dieser Stadt leider gegen Null. Nur in Neckarsulm sind die Hallen so kalt“, zürnte Mohr. Wenn sich eine Sporthalle in einen Kühlschrank verwandelt, dann hat das Folgen, nicht nur in Sachen kalte Finger: Die Tische werden feucht, die Schläger auch.

Mit dicken Jacken auf der Tribüne

Wer nicht am Tisch in Bewegung war, der saß in dicker Jacke da. Egal ob Sportler oder Zuschauer. Immerhin sportlich gab es am Sonntag keinen Grund für Neckarsulmer Ärger. Das vordere Paarkreuz mit Florian Bluhm und Julian Mohr lief am Sonntag in den Einzeln heiß – und steuerte vier Siege beim 6:2 gegen Bietigheim bei. Sofern Heißlaufen in einem Kühlschrank überhaupt möglich ist. Gerade für Julian Mohr waren die zwei Einzelsiege am Sonntag wichtig, um auch in der Rückrunde im vorderen Paarkreuz aufzuschlagen – und die Position nicht mit Josef Braun zu tauschen. Florian Bluhm sorgte im Duell mit seinem Vorjahresteamkollegen bei Zweitligist Bad Hamm, Pekka Pelz, (Sohn des Unterländer Pedro Pelz) für den fünften Neckarsulmer Punkt. Mohr junior machte mit dem 6:2 den verdienten Derbyerfolg perfekt.

Mit vier Minuspunkten werden die Neckarsulmer in der Verfolgerposition als Zweiter oder Dritter in die Rückrunde starten, vorausgesetzt die Hinrunde endet Anfang Dezember mit dem eingeplanten Pflichtsieg bei Bayern München. „Es waren viele Spiele bisher nicht so souverän von uns“, sagt Florian Bluhm über die Lage des Zweitliga-Absteigers. Das Gute daran: „Die anderen werden auch noch Punkte liegen lassen. Wir haben es in der Rückrunde selbst in der Hand“, ist sich Bluhm sicher. Dann in einer hoffentlich wärmeren Ballei.

Frauen Sport-Union Neckarsulm – TTG Süßen 1:6

Enger als das Endergebnis auf den ersten Blick verrät, verlief das Duell des bisherigen Tabellenzweiten Neckarsulm gegen Spitzenreiter TTG Süßen. Die knappen Spiele gingen allesamt an den Tabellenführer, der sich damit klar auf Meisterschaftskurs befindet. Simona Horvathova ärgerte Süßens Spitzenspielerin Lea Lachenmayer gewaltig und verpasste den möglichen 2:2-Ausgleich nur denkbar knapp. Felicia Behringer verlor ebenfalls in fünf Sätzen. „Ich bin echt traurig, ich hatte es auf dem Schläger“, sagte Horvathova. Der kam erstmals mit einem giftgrünen Vorhand-Belag daher. Gewöhnungsbedürftig für Traditionalisten. „Eigentlich gefällt mir die Farbe gar nicht, aber es gibt ihn nicht anders“, sagte Horvathova: „Blau finde ich besser.“ Ein Belag muss jedoch immer Schwarz sein, der andere darf mittlerweile ja auch anders als das traditionelle Rot daher kommen.