Ein Ausrutscher der SUN-Männer, der teuer werden kann

Heilbronner Stimme_14.11.2022

Die Drittliga-Männer der Sport-Union Neckarsulm erleben ein Wochenende mit unschönen Überraschungen. Immerhin kann Josef Braun eine feine Serie im Einzel feiern.

Über die Tischtennis-Fähigkeiten von Andreas Brehme ist nur wenig bekannt. Der Mann war ja schließlich Fußball-Weltmeister. Einen Spruch, den er dereinst geprägt hat, verwendet Alexander Mohr, Tischtennis-Trainer der Sport-Union Neckarsulm, um über das Sonntagsspiel seiner Männer in der 3. Liga zu sprechen: „Hast du Scheiße auf dem Schläger, hast du …“

Ausgerechnet beim bisherigen Schlusslicht DJK SpVgg Effeltrich erlaubten sich die Unterländer einen unerwarteten Ausrutscher und verloren 4:6. „Jetzt wird es natürlich wesentlich schwieriger in Sachen Aufstieg“, sagt Mohr nach dem heftigen Rückschlag bei der Mission Wiederaufstieg. Zu ausgeglichen mit zu vielen Überraschungen präsentiert sich die 3. Liga Süd im Tischtennis.

Matchbälle abgewehrt und gewonnen

Bereits am Samstag, bei Teil eins des Auswärts-Doppelpacks im Fränkischen Windsbach, hatte sich das Neckarsulmer Quartett schwerer getan als erwartet, machte erst im hinteren Paarkreuz den knappen 6:3-Auswärtssieg klar. Statt 2:2 hätte es dort aber auch zwischenzeitlich 0:4 aus Neckarsulmer Sicht heißen können. Sowohl das Doppel Mohr/ Braun als auch Julian Mohr im ersten Einzel wehrten Matchbälle ihrer Gegner ab – und gewannen noch.

Kein gutes Omen mit Blick auf den Sonntag: „Es war fast zwangsläufig, dass es uns auch mal erwischt“, sagt Alexander Mohr. Irgendwann ist das Spielglück in den vielen knappen Partien der ausgeglichenen Liga eben aufgebraucht. In Effeltrich lagen die Gäste schnell mit 0:3 hinten. Beide Doppel verloren schnell und klar. „Da hat gar nichts gepasst“, sagt Alexander Mohr. Pech bei der Aufstellung, kein Glück am Tisch.

Von diesem Japaner wird noch zu hören sein

Gegen das jeweils andere Duo wäre das wohl besser gelaufen, glaubt Mohr. Florian Bluhm, Josef Braun und Vladimir Anca machten aus dem 0:3 ein 3:3. „Da war eigentlich klar. Jetzt gewinnen wir das Ding“, sagt Alexander Mohr. Yoshinobu Takeya, ein japanischer Teenager, hatte allerdings etwas dagegen. „Das war unglaublich, was der Junge gezeigt hat“, sagt Mohr übers Einserduell gegen Neckarsulms Abwehrkünstler Florian Bluhm. Der führte mit 2:1 Sätzen, hatte aber in den Durchgängen drei und vier kein Rezept gegen den Asiaten. „Der wird bald in höheren Ligen zu sehen sein“, ist sich Alexander Mohr sicher.

Weil auch Julian Mohr eine 2:1-Satzführung und ein 7:4 in Satz vier nicht in den 4:4-Ausgleich verwandelte, war beim Stand von 3:5 schon ein Punkt für die Tabelle weg. Josef Braun – mit dem zehnten Einzelsieg in Serie – verkürzte auf 4:5. Vladimir Anca hatte das 5:5 für Neckarsulm auf dem Schläger, führte bereits mit 2:0-Sätzen und 6:3 in Durchgang drei gegen Akito Itagaki. Dann spielte der Sohn des Erstligatrainers Koji Itagaki (Bad Königshofen) aber groß auf. „Vladi hat das nicht schlecht gemacht, der andere hat einfach jeden Ball getroffen, war total im Flow“, sagt Alexander Mohr über Ancas Fünf-Satz-Niederlage.

Duschen funktionieren nicht

4:6 verloren, dazu funktionierten die Duschen in der Halle nicht. Auf der Heimfahrt nach Neckarsulm herrschte Stille. „Jeder war mit sich selbst beschäftigt“, sagt Alexander Mohr über einen Sonntag, der eigentlich anders hätte laufen sollen. Statt mit dem sechsten Saisonsieg (12:2) in Serie die Tabellenspitze zu übernehmen, stehen die Neckarsulmer nun mit 10:4 Punkten auf Rang drei.