2 Heimsiege unserer Bundesliga Teams

Zeitungsartikel Neckarsulm 25.10.2022

Von Licht- und Schattenspielen

Nicht nur der Tabellenführer stellt die Neckarsulmer Drittliga-Männer vor knifflige Aufgaben
Jetzt ergibt das Neckarsulmer Vereinskürzel schon das englische Wort für Sonne, dann sorgt ausgerechnet diese beim Auswärts-Heimspiel im Neckarsulmer Stadtteil Amorbach für Probleme. Immer wieder spickelte die Sonne vorbei an den Jalousien und blendete die Akteure beim Doppelspieltag der Drittliga-Teams der Sport-Union Neckarsulm. Die ließen sich von den Licht- und Schattenspielen nicht aus dem Konzept bringen und gewannen ihre Heimspiele jeweils.

 

Männer: SU Neckarsulm – Hohenstein-Ernstthal 6:4
Beim vierstündigen Krimi waren der Teamsenior (Josef Braun) und der Größte (Vladimir Anca) am Ende die Matchwinner. Gegen den Spitzenreiter aus Sachsen gelang den Unterländern der dringend benötige 6:4-Heimsieg. „Mit einer Niederlage wäre der Zug erstmal ohne uns abgefahren“, sagte Spitzenspieler Florian Bluhm übers Happy End
gegen starke Gäste, die wie Neckarsulm am Saisonende in die 2. Liga aufsteigen wollen. Der TTC Sachsenring Hohenstein-Ernstthal, benannt nach der dortigen Rennstrecke, er brachte gewaltig viele PS an die Tische in der Amorbacher Sporthalle. Am Samstag gewannen die Sachsen nämlich in Stuttgart, wo Neckarsulm den Saisonstart verpatzt hatte.
Jedes Mal mit dabei, der junge Japaner Kazuki Yoshiyama. Ein richtig Guter. Neckarsulms Rückkehrer Florian Bluhm glänzte im Duell mit dem starken Asiaten Yoshiyama. Der Abwehrspieler bot mal wieder eine famose Show. Bis zum 2:2 blieb alles in der Reihe. Julian Mohr und Josef Braun punkteten im Doppel, Bluhm im Einzel. Um den alternierenden Rhythmus aus Sieg und Niederlage zu durchbrechen, musste ein Break her. „Ich schätze, das kommt eher im hinteren Paarkreuz“, orakelte Alexander Mohr – und behielt mit seiner Vorhersage gleich doppelt recht. Denn Neckarsulms neuer Zwei-Meter-Mann Vladimir Anca gewann wie Josef Braun beide Einzel. Anca kommt aus Siebenbürgen, lebt seit neun Jahren in Deutschland und ist mit seiner Größe ein schuss- und schlaggewaltiger Spieler. Aktuell steckt er mitten im Abitur, seine erste Heimspiel-Reifeprüfung bestand Vladimir Anca am Sonntag mit Auszeichnung. Anca und Braun sorgten für eine 4:2-Führung, die zwei Niederlagen von Florian Bluhm im Einserduell mit Miroslav Horejsi („Der liegt mir einfach nicht“) und Julian Mohr gegen den Japaner bedeuteten den 4:4-Ausgleich. Josef Braun und Vladimir Anca retteten mit zwei 3:1-Satz-Siegen das 6:4. Der Aufstellungspoker der Gäste, die im Einzel auf Hermann Mühlbach verzichteten, ging somit nicht auf. „Mein größter Gegner bin gerade ich selbst“, sagte Josef Braun nach seinem ersten Sieg. „Ich hoffe, es läuft jetzt besser als zuletzt“, sagte der Mann aus Tschechien, der zuletzt die Lockerheit am Tisch vermissen ließ. Zu viel mit sich selbst haderte, den Kopf nicht freibekam. Die zwei Siege am Sonntag dürften helfen bei der persönlichen Mission „Kopf frei“.

Frauen: TTC Weinheim II – Neckarsulm 1:6 und Neckarsulm – Fürstenfeldbruck II 6:1
Das ging mal schnell. Die Neckarsulmer Frauen machten am Wochenende zwei Mal kurzen Prozess. „Ich habe kein Problem damit, wenn wir schnell gewinnen“, sagte Trainer Christian Hofmann – und verfolgte als Zuschauer die letzten zwei Stunden des vierstündigen Männer-Krimis an den Tischen nebenan. Wenn beim Gegner wie am Sonntag
die Nummer eins fehlt, dann ist dieser gegen ein ausgeglichenes Neckarsulmer Team hoffnungslos unterlegen. Sorgen um den Klassenerhalt in der 3. Liga? Die gibt es nicht bei den Neckarsulmer Frauen nach nun vier Siegen in Serie. 8:2-Punkte sorgen aktuell für Rang zwei. „Bringen alle ihre Leistung, dann sind wir schon gut“, sagte Kathrin Hessenthaler. Neuzugang Ronja Mödinger macht das junge Team qualitativ besser. „Sie kann im Doppel den Rhythmus gut steuern, das ist wichtig“, sagte Trainer Christian
Hofmann. „Endlich gehen wir auch mal mit einem 2:0 aus den Doppeln“, bemerkte Spitzenspielerin Kathrin Hessenthaler, die am Wochenende in all ihren sechs Partien in Einzel
und Doppel als Siegerin vom Tisch ging. Die Referendarin für Mathematik und Sport am Heilbronner Mönchsee-Gymnasium bringt übrigens den Schülern dort auch ihren Lieblingssport nahe.